Karlsruhe 07.08.2024
Die aktuelle Entwicklung der Kita-Situation in Grötzingen ist aus Sicht der CDU Grötzingen besorgniserregend. Insbesondere auf der baulichen Seite haben wir mit Bedauern feststellen müssen, dass die Verhandlungen der Baugenossenschaft Ettlingen über das geplante Projekt an der Eugen-Kleiber-Straße aus finanziellen Gründen gescheitert sind. Dieses Scheitern führt nun zu deutlichen Verzögerungen bei der Verbesserung der räumlichen Bedingungen für die Betreuung unserer Kinder.
Die von der Stadt nun geplante Wiederaufnahme des Projektes Kita Ringelberghohl wird erst langfristig positive Auswirkungen haben. Unter besten Bedingungen könnte die neue Kita frühestens 2027 fertiggestellt werden. Dann wird diese allerdings zuerst einmal für die Kinder der Kita Kegelsgrund benötigt, da die Kita Kegelsgrund seit Jahren schon saniert werden muss. Das bedeutet, dass die dringend notwendigen Bauprojekte erst in vielen Jahren eine spürbare Entlastung bringen werden. Leider hat die Stadt Karlsruhe bei den Verhandlungen mit der Baugenossenschaft Ettlingen eine kurzfristigere Lösung ganz offensichtlich nicht ausreichend in Betracht gezogen, obwohl der Neubau in der Eugen-Kleiber-Straße eine Möglichkeit gewesen wäre, die Situation wesentlich schneller zu verbessern.
Auch hinsichtlich des notwendigen Personals ist keine kurz- oder mittelfristige Lösung nicht in Sicht. Die zuständige Sozial- und Jugendbehörde der Stadt Karlsruhe scheint nur warme Worte und allgemeine Floskeln zu verbreiten, ohne jedoch konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Ein echtes Umsteuern der Verwaltung mit Einbeziehung innovativer Ideen ist für uns nicht erkennbar.
Der CDU Grötzingen drängen sich folgende Fragen auf:
Warum kann das pädagogische Personal nicht von Verwaltungsaufgaben entlastet werden?
Was braucht es für eine wirklich kindgerechte frühkindliche Bildungsarbeit an weiteren Unterstützungsmaßnahmen, die das System Kita entlasten?
In Fachkreisen gibt es dazu bereits sehr gute Vorschläge, die zusammen mit den Mitarbeitern vor Ort weiterentwickelt werden könnten.
Bezüglich der Bedarfsplanung zeigt sich die CDU Grötzingen irritiert. Bisher hieß es in den Planungsunterlagen, es würden in Grötzingen fünf Gruppen fehlen, also ca. 100 Kita-Plätze. Auf der letzten Ortschaftsratssitzung wurde von der Stadt Karlsruhe nun von freien Plätzen in Grötzinger Kitas berichtet, die allerdings nicht bedarfsgerecht seien. Warum die Zahlen unterschiedlich zu den bisher bekannten Zahlen seien, konnte nicht überzeugend dargelegt werden. Hier ist eine genaue Darstellung der Planungen nach Anzahl und Betreuungsform zwingend erforderlich, damit in der Kommunalpolitik auch die richtigen Grundlagen für Beschlüsse belastbar vorhanden sind.
Die CDU Grötzingen fordert daher eine zügige und nachhaltige Lösung für die Kita-Situation in Grötzingen. Wir setzen uns dafür ein, dass in Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteuren kurzfristige Lösungen gefunden werden, um den Bedarf an Betreuungsplätzen zeitnah und qualitativ möglichst hochwertig zu decken. Deshalb müssen wir innovative Ideen in Betracht ziehen, um dem Mangel an qualifiziertem Personal entgegenzuwirken.
Unsere Kinder sind unsere Zukunft und eine gute Betreuungsinfrastruktur ist von entscheidender Bedeutung für ihre Entwicklung. Außerdem wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch die aktuelle Situation mehr und mehr in Frage gestellt. Die Familien in Grötzingen haben keine Planungsgrundlagen mehr, auf die sie ihre Entscheidungen verlässlich aufbauen können. Dies ist nicht zumutbar. Denn dass Grötzinger Kinder in Grötzinger Kitas einen Platz bekommen müssen, verlangt auch der Leitsatz „Kurze Beine – kurze Wege“. Dies muss auch mit unkonventionellen Mitteln erreicht werden.
Die CDU Grötzingen wird sich auch weiterhin aktiv für eine bessere Kita-Situation einsetzen und fordert einen genauen Zeitplan der Verantwortlichen, wie dies in Zukunft nachhaltig umgesetzt werden kann.